Volkswagen-Museum eröffnet „Motoren-Kabinett“
Nach eineinhalb Jahren des Sichtens und Zuordnens hat das Wolfsburger Automuseum eine Auswahl von 50 Exponaten für das neu geschaffene „Motoren-Kabinett“ getroffen. Anhand herausragender Konstruktionen wird die Historie der Getriebe- und Motorenentwicklung von Volkswagen umrissen. Das Projekt basiert maßgeblich auf den Erinnerungen und Aufzeichnungen früherer VW-Mitarbeiter aus Forschung und Entwicklung, in deren Beisein die Ausstellung am 09.11. eröffnet wurde.
Das VW-Automuseum verfügt über eine große Anzahl von Motoren und
Getrieben, die bislang ein kaum beachtetes Dasein im Lager gefristet
haben. Zunächst ging es darum, die Modelle zu sichten und zu
identifizieren – keine leichte Aufgabe, da sich eine Reihe von
Prototypen und Einzelanfertigungen darunter befinden. Da entsprechende
Dokumentationen dazu nicht verfügbar waren, musste aus dem
Erinnerungsschatz von Zeitzeugen geschöpft werden – was manche
Überraschung ans Tageslicht brachte.
VW-Museumsleiter Eberhard Kittler (ganz links außen) im Kreise der zumeist ehemaligen Aggregateentwickler von Volkswagen, die den Aufbau des Motoren-Kabinetts mit ihrem Fachwissen maßgeblich unterstützt haben. Im Hintergrund ist das Regal mit den Farbmustermodellen zu sehen. Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen
In historisch-chronologischer Reihenfolge zeigt die gestern eingeweihte
Sammlung die Entwicklung der Volkswagen-Aggregate auf. Beginnend mit
frühen Exponaten bis 1945 wird vor allem der Ära der luftgekühlten
Boxermotoren besonderer Raum eingeräumt – einschließlich eines frühen
Dieselmotors mit Kompressor und verschiedener Schichtlade- und
Einspritzer-Aggregate. Überaus Interessantes wird auch aus der Welt
wassergekühlter Reihen-, V-, VR- und W-Motoren präsentiert. Leckerbissen
sind zudem bei Volkswagen entwickelte TDI mit zwölf Zylindern und als
VR6. Nicht in allen Fällen gelang es, den historischen Motoren und
Getrieben ihre Geheimnisse zu entlocken – hier hofft das Museum auch auf
Rückmeldungen von künftigen Besuchern.
Motoren-Kabinett im Automuseum Volkswagen: Prof. Herrmann Krüger (links), maßgeblicher Motorenentwickler bei VW ab den 1960er- und 1970er-Jahren, fachsimpelt mit ehemaligen Kollegen über die Exponate. Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen
Einen Kontrast zu den Aggregaten bilden die derzeit 68 historischen
Farbmustermodelle im Maßstab 1 : 4, die ein raumhohes Wandregal füllen.
Darunter sind nicht in Serie gegangene Fahrzeuge wie der Käfer Jolly und
der EA 266 mit Unterflurmittelmotor. Anhand der teilweise schrill
colorierten Modelle wurde seinerzeit im Kreis der Entscheider getestet
und hinterfragt, welche Farben künftig Marktchancen haben würden.
Das Motoren-Kabinett kann nur nach vorheriger Terminvereinbarung im
Rahmen einer Führung besichtigt werden (info@automuseum-volkswagen.de).
Text: ampnet/jri
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