ADAC-Eifel-Rallye-Festival 2018: Seat begeistert mit Stereo-Sound
Mitten in der Vulkaneifel feierte Seat am Wochenende eine motorsporthistorische Premiere. Erstmals fuhr die Marke aus Barcelona mit drei Rallye-Klassikern aus der hauseigenen Sammlung „Colección de Coches Históricos de Seat“ beim ADAC-Eifel-Rallye-Festival mit. An den Start in Daun gingen ein Seat 124-D Especial 1800 Group 4, der Ibiza Bimotor Group S Prototype und der Ibiza Kit Car Evo 2.
„310 meter to the next rotonda (spanisch für Kreisverkehr) – than
directa (direkt, geradeaus)“ – in diesem Mix aus englisch und spanisch
navigierten die Eifel-Novizen aus Katalonien im originalgetreuen Nachbau
des Seat 124-D Especial 1800 der Gruppe 4 zielsicher durch die Eifel.
Am Steuer saß mit Salvador Cañellas der spanische Rallyemeister von
1972, der den 124-D Especial 1977 einst zu seinem größten Triumph fuhr –
auf den überraschenden vierten Platz der prestigeträchtigen „Mutter
aller Rallyes“, der Rallye Monte Carlo.
Die Riege der Rallye-Renner aller Klassen und Epochen, unter die sich
die drei „coches históricos“ erstmals mischten, war in der Vulkaneifel
so breit gefächert, wie auf kaum einer anderen Veranstaltung in Europa.
Unter dem diesjährigen Paradenmotto „Pikes Peak“ führten die Bezwinger
des legendären Bergrennens in Colorado, USA, das mehr als 170 Fahrzeuge
zählende Teilnehmerfeld an. Vorbei an den wassergefüllten Kratern der
Vulkaneifel bewiesen die Boliden unterschiedlichster Hersteller in
spektakulären Querfahrten, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen
gehören.
Während die Ford Escort, Audi Quattro und Lancia Delta vor dem
internationalen Publikum in der Eifel längst zum bekannten Bild gehören,
stand das Trio von Seat bei seinem ersten Auftritt im besonderen
Interesse der eingefleischten Rallye-Fans. Neugierig umkreisten sie
nicht nur die Replica des Seat 124-D Especial, sondern auch – passend zu
den beiden Pikes-Peak-VW-Golf mit jeweils zwei Antriebsaggregaten – den
Seat Ibiza Bimotor Group S Prototype. Pilotiert wurde der äußerst
seltene Wagen vom spanischen Schotterpisten-Spezialisten Antoni Rius.
Vorne wie hinten ausgestattet mit einem Vierzylinder mit jeweils 140 PS
(103 kW) erfolgt die Kraftübertragung im katalanischen Bimotor über zwei
separate Fünf-Gang-Getriebe und zwei selbstsperrende Differenziale.
Dadurch ist der 280 PS starke Doppelmotor-Prototyp in der Lage sowohl
per Heck- und Front- als auch per Allradantrieb seine Spuren in die
Piste zu fräsen. 1987 wurde Antoni Rius im Ibiza Bimotor Vierter der
spanischen Schotter-Meisterschaft. In der Eifel begeisterte der Spanier
vor allem mit dem Stereosound des Boliden die Fans am Streckenrand.

Das Seat-Team mit drei Rallye-Fahrzeugen aus der Sammlung „Coches Históricos“ beim ADAC-Eifel-Rallye-Festival 2018. Foto: Auto-Medienportal.Net/Seat
Last but not least komplettierte der Ibiza Kit Car von 1996 das
historische Trio. Damals pilotiert von den Finnen Harri Rovanperä und
Risto Pietläinen, sicherte sich Seat zwischen 1996 und 1998 mit dem
gelben WRC-Renner in der 2,0-Liter-Klasse drei WM-Titel in Folge.
Gefahren wurde der jüngste Rennwagen des Dreiergespanns in der Eifel vom
heutigen Besitzer, dem Sammler und Rallyepiloten Ferran Font aus
Andorra.
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