Bremen Classic Motorshow: Drei ganz besondere Volkswagen
Unter dem Motto „Tradition verbindet“ stand der schon traditionelle, gemeinsame Auftritt von Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer, Volkswagen Classic Parts, Audi Tradition und dem 1. Käferclub Wolfsburg am Wochenende auf der Bremen Classic Motorshow. Unter den Bulli-Exponaten stach ein T3 „B32“ mit 911-Motor von Porsche hervor, während Volkswagen Classic den Prototyp des Golf I Cabriolet mitgebracht hatte.
Im Rampenlicht des Gemeinschaftsstandes stand zu Recht der „B32“: Vom
Blechkleid her ein T3 Kombi, vom Typ her ein Caravelle in der edlen
Ausstattung Carat – und im Fahrzeugschein steht Porsche als Hersteller,
denn der Stuttgarter Sportwagenhersteller legte ihn in den 80er Jahren
als Kleinserie auf. Mit dem 231 PS (160 kW) starken Sechszylinder des
911 Carrera im Heck war der gern als Rallye-Begleitfahrzeug eingesetzte
VW-Porsche-Bus offiziell 185 km/h schnell und der stärkste Power-Würfel
seiner Zeit. Die Bezeichnung B32 stand einfach für Bulli und 3,2 Liter
Hubraum.
In Bremen konnten sich die Besucher zumindest optisch ein
Bild von diesem Exoten mit seinem (unter einer gläsernen Abdeckung) gut
15 Zentimeter in den Gepäckraum ragenden Triebwerk machen.
Der erste Golf-Cabrio-Prototyp ist eine Kostbarkeit. Karmann
präsentierte die Idee eines offenen Golf schon 1976, unmittelbar nachdem
die neue Baureihe den Käfer abgelöst hatte. Die ohne VW-Segen
eigenständig entwickelte Variante kam ohne integrierten Mittelbügel aus,
der der späteren Serienversion den Spitznamen „Erdbeerkörbchen“ oder
„Henkelmann“ gab und mit Blick auf die US-Sicherheitsauflagen eingeführt
wurde. VW feierte in Bremen „40 Jahre Golf Cabriolet“ zusätzlich noch
mit einem 1984er-Modell in seltenem Capriblau.
Der Wolfsburger Käferclub präsentierte einen „Jubi“-Käfer mit 1100
Kilometerm auf dem Tacho. Er sollte 1968 zum 50-jährigen Geburtstag des
Käfers in Dänemark ausgeliefert werden, doch ein Hagelsturm setzte ihm
mächtig zu. So wurde das Sondermodell zum Rückläufer, blieb aber aus
unerklärlichen Gründen von der Verschrottung verschont und schlummerte
zwar nicht in einer Scheune, aber in einer Lagerhalle des Wolfsburger
VW-Werkes. Fünf erfahrene Schrauber des Clubs machten sich während der
drei Messetage in einer professionell ausgestatteten Werkstatt ans Werk
und zerlegten den knapp 33 Jahre alten, beschädigten Wagen zunächst in
seine Einzelteile und bauten ihn dann bis Sonntagabend mit originalen
Teilen neu auf. Die Oldtimer-Experten von Volkswagen Classic Parts
unterstützten das Projekt mit zahlreichen Neuteilen. Das Fahrzeug soll
nach der Restaurierung im VW-Museum eine neue Heimat finden.

Bremen Classic Motorshow 2019: Der 1. Käferclub restaurierte vor Ort einen Käfer von 1968. Foto: Auto-Medienportal.Net/Seiler
Seit 1950 sind VW-Transporter als Kombi oder mit Camping-Ausstattung
beliebte Ausflugsgefährte, um mit Kind und Kegel die nähere Umgebung
oder die weite Welt zu erkunden. Für die frühen Versionen T1 und T2
müssen Liebhaber aber heute tief in die Tasche greifen. Die dritte
Generation hingegen, die in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag feiert, ist
noch erschwinglich – beim Autokauf gilt aber „Augen auf“! Versteckten
Rost und korrosionsanfällige Teile erläuterte deshalb auf der Bremen
Classics Motorshow der T3-Spezialist Dirk Klöß mehrmals täglich in
kurzen Vorträgen unter dem Titel „Markante Stellen des T3“. Die
Problemstellen demonstrierte er zudem anhand eines T3 Joker. Wer Lust
bekam, sich einen T3 zuzulegen, konnte sich gleich gegenüber und im
Parkhaus bei den Privat-Verkäufern umschauen – überall standen geeignete
Modelle. Darunter war sogar ein schwimmfähiger Bus.
Text: ampnet/Karl Seiler

Bremen Classic Motorshow: Worauf ist beim Kauf eines VW T3 zu achten? Foto: Auto-Medienportal.Net/Messe Bremen
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