50 Jahre Toyota in Deutschland (1): Mit einem Corolla fing alles an
Die Geschichte von Toyota begann vor über 120 Jahren mit der Produktion von Webstühlen, die den Grundstein für einen der heute weltweit größten Automobilhersteller legten. Vor 50 Jahren wagte das Unternehmen den Schritt auf den härtesten Automarkt der Welt – Deutschland.
Der erste Prototyp eines Toyota-Automobils wurde von Kiichiro Toyoda,
Schwiegersohn des Firmengründers Sakichi Toyoda, bereits 1935
entwickelt. Mit einem Mix aus Lastwagen und Pkw schaffte das Unternehmen
den Erfolg im Heimatland und wagte 1957 den Schritt auf den
US-amerikanischen Markt. Mitte der 1960er-Jahre folgten die ersten
europäischen Länder, bevor das Unternehmen 1970 in Deutschland Fuß
fassen wollte. Hier wurde am 9. Oktober die „Deutsche Toyota-Vertrieb
GmbH & Co. KG“ als Generalimporteur ins Kölner Handelsregister
eingetragen.
Im Februar 1971 – als das Unternehmen in Köln-Braunsfeld sieben
Mitarbeiter beschäftigte – wurde der erste Toyota, ein Corolla, an
seinen neuen Halter übergeben. Insgesamt wurden in diesem ersten
Verkaufsjahr in Deutschland 883 Fahrzeuge der Modelle Corolla, Corona
und Celica zugelassen. Diese Baureihen waren für Toyota bereits damals
internationale Bestseller. So wurde die erste Generation des Corolla
innerhalb von weniger als vier Jahren über eine Million Mal produziert.
Die zweite Generation, der Corolla 1200, kam 1970 auf den Markt und
feierte ein Jahr später auch in Deutschland seinen Einstand. Limousine,
Coupé und später auch Kombi wurden allesamt von einem 1,2-Liter-Benziner
mit 58 PS angetrieben. Der Corolla entwickelte sich in den folgenden
Jahrzehnten zum Erfolgsmodell und gilt heute als das meistverkaufte Auto
der Welt– bis Ende 2019 hat Toyota weltweit mehr als 47,5 Millionen
Einheiten abgesetzt.
Mit drei Modellen startete Toyota 1971 in Deutschland: Corolla, Celica und Corona (von oben). Foto: Auto-Medienportal.Net/Toyota
Ende 1972 beschäftigte das Unternehmen in Deutschland 83 Mitarbeiter und
hatte 332 Händler. Im Mai 1973 erreichte der 20.000ste für den
deutschen Markt bestimmte Toyota den Hafen von Antwerpen. Doch Rezession
und Zusammenbruch der eigenen Hausbank in Folge der ersten Ölpreiskrise
erschütterten kurze Zeit später das noch junge Unternehmen. Um den
Standort in Deutschland zu bewahren, übernahm Ende 1974 die Toyota Motor
Sales Ltd. aus Japan die Geschäftsanteile und Kommanditeinlagen des
Unternehmens und gründete die Toyota Deutschland GmbH. Unter japanischer
Leitung schaffte Toyota die Trendwende und verzeichnete im Jahr 1976
bereits wieder 17.000 verkaufte Automobile.
Neben Klein- und Mittelklassewagen erweiterte Toyota nach und nach sein
Portfolio in Deutschland und führte etwa 1977 den Land Cruiser ein. Er
begründete den bis dahin praktisch hierzulande kaum vorhandenen Markt
für Offroader. Mit dem wachsenden Erfolg auf dem deutschen Markt kam die
neue Idee auf, alle Abteilungen, die in und um Köln verteilt lagen,
unter einem Dach zu vereinen. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde das neue
Gebäude in Form eines Achtzylinders schließlich 1979 fertiggestellt. Zur
festlichen Eröffnung des Standorts in Köln-Marsdorf war – neben der
gesamten Belegschaft von inzwischen 275 Mitarbeitern – auch Konzernchef
Eiji Toyoda anwesend.
Neben der Hauptverwaltung wurde in Marsdorf auch ein Schulungszentrum
für die mittlerweile 900 Händler sowie das Zentral-Ersatzteillager mit
einer computergesteuerten Anlage für die Fahrzeug- und
Ersatzteil-Disposition ansässig. Die im selben Jahr gegründete Toyota
Motorsport GmbH fand im Süden Kölns ebenfalls ihr Zuhause. Sie ist
seitdem zuständig für die globalen Motorsportaktivitäten der Marke von
der Rallye über die Formel 1 bis hin zum Langstrecken-Klassiker Le Mans.
Text: ampnet/jri
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